Die Freiheit

 

Es gibt keine Freiheit ohne Abhängigkeit hier auf Erden. Dabei ist zu unterscheiden, welche Abhängigkeit notwendend ist und von welcher Abhängigkeit wir uns befreien können.

 

Um Überleben zu können sind wir abhängig von Essen, Trinken und Atmen. Ebenso benötigen wir einen gesunden und ausreichenden Schlaf, wozu wir eine sichere Unterkunft benötigen, abgestimmt auf die äußerlichen Wettereinflüsse Diese Abhängigkeiten sind notwendend.

 

Weiterhin sind wir in eine Gesellschaftsstruktur integriert, deren Regeln es gilt einzuhalten.

 

Hier beginnt schon eine Unterscheidung vorzunehmen, welche gesetzmäßigen Regeln gelten und die ungeschriebenen Gesetze, die uns durch die Reaktionen der anderen Mitmenschen mitgeteilt werden.

 

Die Reaktionen der Mitmenschen (auch unser Spiegel) bringen so einige Abhängigkeiten hervor, von denen wir uns befreien sollten, um wieder ein gutes Stück zu uns selbst und unserer eigenen Wahrhaftigkeit zu gelangen. Das kann auch innerhalb der gegebenen Gesellschaft geschehen.

 

In wie weit sind wir oder machen wir uns abhängig von der Anerkennung anderer Mitmenschen für unsere Handlungen?

 

Diese Frage ist bedeutend, denn hierin findet sich oft die Ursache für ein Mangelgefühl, welches durch die Anerkennung von Außen überdeckt werden soll. Wichtig ist, sich selbst die Anerkennung zu geben. Treten dabei etwaige Blockaden auf, so sollte hinterfragt werden, was genau denn blockiert, heißt bei welcher Handlung können wir uns die Anerkennung nicht selbst geben. Das wiederum gibt Aufschluss darüber, in welchem Bereich unsere Blockaden liegen. Dieses Bewusstmachen schenkt uns die Möglichkeit, uns von diesen Blockaden zu befreien, wodurch wir uns auch aus der Abhängigkeit für die Anerkennung von außen befreien können.

 

Denn erst wenn wir uns selbst die gewünschte Anerkennung schenken können, sind wir frei von den Meinungen und Ansprüchen anderer Leute. Daraus lässt sich auch folgern, dass in jeder Handlung stets die Handlung an sich ausschlaggebend ist und nicht der vermeintliche Erfolg über das Ergebnis meiner Handlung.

 

Das wiederum lässt tief blicken, dass grundlegend bei Tätigkeiten, Ausarbeitungen, Handlungen und auch Fertigstellungen stets das *Tun* an sich sehr wertvoll ist. Das Gefühl bei der Ausübung ist der eigentliche Schatz und die Anerkennung, welche wir uns selbst zuschreiben.

 

So ist es ratsam sich bewusst zu machen, mit welcher Grundeinstellung ich welche Tätigkeit ausübe und warum diese Grundeinstellung so ist, wie sie gerade ist. Dadurch gelangen wir zum einen zu übernommenen Werten von unseren Eltern aus der Kindheit, welche überprüft werden sollten, in wie weit sie denn aktuell noch Gültigkeit haben und zum anderen angenommene Werte von der Gesellschaft vermittelt, die jedoch grundlegend nicht mit unseren grundeigenen individuellen Werten gemein haben.

 

Neben den Abhängigkeiten gibt es auch keine Freiheit ohne Grenzen. Für Kinder sind Grenzen sehr wichtig, sie schenken ihnen Sicherheit und einen klaren Raum, in dem sie sich bewegen können. Für uns Erwachsene sind Grenzen in gewissen Maße ebenso eine Orientierungshilfe. Dabei sollte jedoch unterschieden werden, welche Grenzen uns in unserer Orientierung unterstützen, also anleiten, und welche Grenzen uns bevormunden, sodass wir keine eigene Orientierung mehr brauchen.

 

Alleine die Sortierung in diese beiden Kategorien an Grenzen zeigt auf, in weit wir uns bevormunden lassen und in wie weit wir selbst noch Entscheidungen treffen können oder auch wollen.

 

Nach dieser Auswahl ist es ratsam sich die Grenzen mit Bevormundung anzusehen, in welche Bereichen diese auftreten und ob wir selbst dazu die Freiheit haben, uns dieser zu entledigen. Manche Grenzen sind schwer zu umgehen, gerade in der Arbeitswelt. Doch im privaten Umfeld steht uns ein gewisser Raum an Selbstentscheidung und Selbstbestimmung zu.

 

Die Grenzen mit Bevormundung mögen auf den ersten Blick einen durchaus auch angenehmen Charakter haben - selbst nicht entscheiden müssen und dadurch evtl. Fehler von vorn weg zu vermeiden. Doch dadurch fällt die Verantwortung für die Teilbereiche des eigenen Lebens weg und somit auch hilfreiche Erfahrungen, durch die wir uns mehr und mehr selbst kennenlernen würden.

 

Schlussendlich sind die Faktoren der Freiheit in uns selbst zu finden, eben durch die oben angeführten Vorgehensweisen auch auffindbar. Dadurch erlangt jeder eine umfassende Sichtweise über seine eigenen angelegten Strukturen - befreit von den übernommenen oder auferlegten von Außen.

 

Freiheit heißt in vollem Umfang bewusst zu handeln und dadurch die Verantwortung seiner Handlungen oder Nicht-Handlungen zu übernehmen.

Erst dadurch kann ein selbst bestimmtes Leben erfolgen was durch das Kennenlernen seiner Selbst hervorgeht.

 

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